Mathematik und konkrete Kunst
  Ebene Grundformen
 

Ebene Grundformen

Das ist mit großer Wahrscheinlichkeit eines der wichtigsten Teilgebiete der konkreten Künstler, denn die anderen Teilgebiete kann man eigentlich auch auf andere Kunstformen beziehen und nicht nur direkt auf die konkrete Kunst. Aber dieses Gebiet ist ja die Haupteigenschaft der konkreten Kunst. Durch einfache geometrische Formen zeichnet sich diese Kunst aus. Eine der beliebtesten Formen ist das Quadrat, die meisten Künstler der konkreten Kunst haben Quadrate in ihren Bildern. Natürlich werden auch die anderen Formen, wie Rechteck, Kreis oder Dreieck dargestellt, aber das Quadrat ist eines der ersten Hauptbestandteile konkrete Gemälde. Dazu nutzen sie auch immer wieder die Eigenschaften des Quadrates aus, um das Bild zu strukturieren. Ein weiteres Thema vieler Bilder ist häufig die Quadratzerlegung, wobei ein Quadrat in der Mitte oder aber auch durch die Diagonale geteilt wird. Dadurch ergibt sich auch ein anderes Teilgebiet der Mathematik, nämlich die Achsensymmetrie. Einige Künstler gestalten ihre Bilder so, dass die Differenz aufeinander folgender Quadratflächen oder Seitenlängen konstant ist.

Nun will ich ein Bild vorstellen, dass sich den Satz von Pythagoras zum Thema genommen hat. Ein zu diesem Thema passendes Werk ist das folgende.

In dem Bild von Max Bill: „Konstruktion um das Thema 3:4:5“, 1980 sind die rechtwinkligen Dreiecke und die dazugehörigen Quadrate der wichtigste Teil des Bildes. Die Anzahl der Farbfelder entlang der Seiten der Quadrate veranschaulicht die Zahlen 3, 4 und 5, die sich im Titel wieder finden. Diese Felder werden in vier verschiedene Farben eingefärbt. Nimmt man in dem Bild drei Quadrate, dann erkennt man, dass diese Quadrate ein rechtwinkliges Dreieck einschließen. Bemerkenswert ist an diesem Werk durchaus die zyklische Vertauschung der Farben, das bedeutet, dass man immer wieder bei der Startfarbe ankommt, wenn man bei einem Feld des Randes mit einer Farbe beginnt und in einer bestimmten Reihenfolge um das Quadrat herumläuft.

Die genauere Analyse des folgenden Gemäldes überlasse ich dem Leser selbst.


              

            Abb. 2.20: Konstruktion um das Thema 3:4:5

 

Aber nicht nur das Quadrat wird von Künstlern genutzt, sondern auch die anderen geometrischen Formen wie Kreis und Dreieck.

Ein weiterer Aspekt in der Bildentstehung ist die Pflasterung der Ebene. Einige Künstler beschäftigen sich in ihren Bildern damit, mit regelmäßigen Vielecken die Ebene zu pflastern. Ein bedeutender Maler, der sich damit beschäftigt, ist Victor Vasarely. Er verbindet in seinen Werken meistens unterschiedliche Pflasterungen miteinander, um eine optische Täuschung zu erreichen. Er täuscht mit dieser Methode Pflasterungen vor, die es eigentlich gar nicht geben kann, da man die Ebene nicht mit beliebigen Formen überlappungsfrei bedecken kann.

Man sieht, dass ebene Grundformen fast bei allen Malern der konkreten Kunst vorhanden sind.

 

 
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